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Fernbus-Bahnhof beim „Grünen Prater“ – Widerstand sofort!

Sonntag 2. Januar 2022, von Patrick Kaiser

Wie bereits berichtet, plant die Stadt einen Mega-Fernbusbahnhof direkt beim Naherholungsgebiet „Grüner Prater“. Während eine offizielle Studie den Verteilerkreis Favoriten als besten Standort bewertete, scheiterte dies an oberster Weisung aus dem Rathaus. Der grün regierte zweite Bezirk stimmte diesem Projekt sofort zu!

Dieses Projekt auf öffentlichem Grund, wo sich derzeit noch Grün- und Sportflächen befinden - unter anderen die beliebte Sport&Fun-Halle - wird dann ausschließlich von kommerziellen Monopol-Busbetreibern genutzt. Die veranschlagten Kosten explodieren bereits jetzt für die öffentliche Hand: von ursprünglich geplanten 70 Mio. ist man nun schon bei 200 Mio. Euro. Für ein Projekt, welches nur dem Profit privater Fernbus-Unternehmen dient.
Um dieses Geld könnte man z.B. zumindest drei Hallenbäder errichten!

BürgerInnenbeteiligung als Witz
Die BürgerInnenbeteiligung an diesem Projekt wurde ad
absurdum geführt, da nun im Rahmen einer Machbarkeitsstudie dort auch noch ein 90m hohes Büro-/Hotelhochhaus aus dem Hut gezaubert wurde.

Grünraum wird versiegelt und noch mehr Verkehr im Bezirk in Kauf genommen, um ein spekulatives Mega-Projekt ohne Widerspruch der Grünen auf die Straße zu bringen. Ein Witz ist die Machbarkeitsstudie, wo zum Beispiel täglich 200 Kiss-and-Ride Zufahrten für 200 Fernbuszufahrten veranschlagt sind. Das wäre eine PKW/Taxi-Zufahrt pro Bus.

Dass sich straßengebundene Verkehrsmittel nicht an gewünschte Zufahrten halten ist klar. Gefahren wird nach dem Navi, die Zufahrten zum Beispiel durch die Vorgartenstraße, Ausstellungsstraße und natürlich auch direkt durch den Grünen Prater in der Meiereistraße werden in Stoßzeiten massiv zunehmen.

Dieses Projekt gehört sofort gestoppt!
Der Fernbus-Terminal an diesem Ort ist stadtplanerisch, ökologisch und sozial fatal. Er bringt nur mehr Verkehr im Bezirk. Die nun vorgestellten Planungen zeigen, dass das Projekt noch viel größer wird als bis jetzt kolportiert. Es
handelt sich um eine Größenordnung des Salzburger Flughafens. „Grüne Mobilität“ sieht anders aus: Fernbusse ziehen nachweislich hauptsächlich Reisende von der ökologisch besseren Bahn ab. Die Bahn gehört verbilligt und ausgebaut, auch auf bereits bestehenden internationalen Strecken. Gleichzeitig wäre es Zeit für eine echte Verkehrsberuhigung, statt Wahlkampfschmähs wie temporäre „Pop-Up-Radwege“!

Wir meinen: Stopp für diesen Fernbus-Terminal beim „Grünen Prater“.
Betreiben wir die dezentralen Fernbusbahnhöfe weiter und binden wir kritische StadtplanerInnen sowie die BewohnerInnen in eine eventuelle Neuplanung mit ein.

Mehr Infos und Petition unter:leopoldstadt.net/stopptdenbusbahnhof


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