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Die neueste ÖVP-Schnapsidee

KPÖ & PolDi lehnen Alkoholverbot am Praterstern ab

Donnerstag 23. August 2012, von KPÖ Leopoldstadt

Mit der neuesten Forderung nach einem "Alkoholverbot am Praterstern" versucht die ÖVP-Leopoldstadt in Sachen Populismus der FPÖ den Rang abzulaufen. Und beweist wieder einmal ihre eigene Doppelmoral.

Der Leopoldstädter ÖVP sind offenbar drei Tatsachen peinlich:

1. dass sich Armut, meist hervorgerufen durch Arbeitslosigkeit und
Wohnungsverlust, am Praterstern derart öffentlich zeigt.
2. dass sich die von Armut Betroffenen durch Alkoholgenuss möglicherweise aggressiv und schwer kontrollierbar verhalten.
3. dass mit diesen oft entwurzelten Menschen der Praterstern als
touristisch stark frequentierter öffentlicher Bereich den BesucherInnen
unserer Stadt ein ganz anderes Bild zeigt, als ihnen in den meisten
Hochglanz-Werbebroschüren vorgegaukelt wird.

Hinter der Forderung nach Alkoholverbot am Praterstern verbirgt sich ein
ordentliches Quantum an Doppelmoral: Wenn es sich um die
Kommerzialisierung des öffentlichen Raums, wie beispielsweise um einen Konsumtempel neben dem anderen am Donaukanal handelt, dann regt sich in der ÖVP niemand über die vielen oft sehr lauten Betrunkenen auf. Hier soll ja "gesoffen", aber auch ordentlich an die Wirte bezahlt werden. Dabei handelt es sich um öffentliche - meist zweckentfremdete -
Räume, die allerdings für Menschen mit wenig Einkommen nicht mehr zugängig sind.

Es ist nicht die Armut, die konservativen und populistischen Gemütern in der ÖVP obszön erscheint, sondern die von Armut Betroffenen, die sich in aller Öffentlichkeit ungeniert zeigen. Am liebsten wäre diesen PolitikerInnen, man könnte die von der Gesellschaft ruinierten und ausgeschlossenen Menschen überhaupt verstecken, anstatt Wohnungen und Arbeitsplätze mit ausreichender Entlohnung zu schaffen, damit Armut und die oft damit verbundene Ausweg- und Hoffnungslosigkeit überhaupt nicht entsteht.

Josef Iraschko, KPÖ-Bezirksrat in Wien-Leopoldstadt


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