Wir plädieren für eine Instandsetzung dieses bestehenden öffentlichen Freiraums, weil er für viele BewohnerInnen hier wichtig ist, weil er gut funktioniert (hat) und eine große Entlastung für die hier wohnenden Familien und berufstätigen Elternteile darstellt. Die geplanten „Maßnahmen“ stellen für uns keine Alternativen dar, da sie nicht mehr den besonderen sozialen Raum eines Schwimmbads herzustellen vermögen, überdies enorm kostspielig wären und die Kinder – vor allem die kleineren – dort keinesfalls im gleichen Ausmaß einen geschützten, beaufsichtigten Freizeitort mehr hätten. Argumente hinsichtlich einer Kosten-Nutzen-Rechnung gehen zu Lasten des sozialen Gefüges im Viertel, das es unserer Meinung nach jedoch auf jeden Fall zu erhalten gilt.
Wir sprechen uns gegen eine derart geplante „Erneuerung“ anhand von ausschließlich (so benannten) ökonomischen Kriterien aus, die eine schleichende drohende Unwirtlichkeit für uns BewohnerInnen des Viertels, vor allem für jene mit Kindern, bedeuten würde. Freiräume haben eine soziale Funktion, sind Orte offener Kommunikation und Treffpunkte, sie sind eine wichtige Ergänzung zu privaten Räumen. Das Kinderschwimmbad ist ein Ort des Vergnügens, des Spiels und des Erlernens sozialer Kompetenzen für die Kinder. Diese Form der Freizeitgestaltung ist auch für ärmere Familien materiell leistbar – solche gibt es viele, auch hier im Stuwerviertel. Als engagierte BürgerInnen und BewohnerInnen fordern wir Sie auf, eine Renovierung des Schwimmbads aufgrund der genannten Gründe in Betracht zu ziehen und auf die geplanten Baumaßnahmen zu verzichten. Wir wollen uns zu unserem Anliegen gerne ausführlich mit Ihnen auseinandersetzen.
Mit freundlichen Grüßen,
Ljubomir Bratic, Claudia Dietl, Jasmina Jankovic, Tanja Boukal, Tina Leisch (für das Stuwerkomitee Arnezhoferstrasse 8/Selma Steinmetzstrasse 8, 1020 Wien)