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Drum werd ich jetzt Grieche

Montag 17. Mai 2010, von Doris Schlager

Was da zur Zeit mit unseren Freunden den Griechen getrieben wird, spottet jeder Beschreibung. Wieder mal schafft es eine Clique superreicher Soziopathen, ihre Gewinne auf Kosten derer zu vermehren, denen sie diese Gewinne überhaupt erst verdanken: Lohnabhängige, kleine Gewerbetreibende, Bezieher von Renten und Transferleistungen. Uns wird das so verkauft, als wäre die einzige Möglichkeit, den Euro zu retten, wenn man uns das Wenige aus der Tasche zieht, das sie uns noch gelassen haben.

Und jetzt kommen all diese angepassten Volks- und Betriebswirtschaftler und erzählen immer denselben verlogenen Blödsinn, anstatt endlich mal das auszusprechen, was schon lange fällig ist: Nehmt es den Reichen und hört auf, uns zu verarschen.

Das Selbstbewusstsein der Spekulanten ist schon wieder groß. Sie machen die Vorgaben und die Politik wird zum Handeln gezwungen. Und wo soll jetzt gespart werden? Ganz einfach: Steuern rauf, Löhne und Renten runter. Ist das nicht seit Jahrzehnten das erklärte Ziel der neoliberalen Verbrecherbande?

Dieser Kapitalismus ist nicht mehr zu retten, er ist ein Zerstörungsprojekt, das auf der Erniedrigung der Frauen und Armen basiert und durch Kriege immer neue Märkte schaffen und bereits erschaffene Werte künstlich wieder zerstören muss.

Drum werd ich jetzt Grieche. Die wehren sich auch stellvertretend für uns. Lasst uns solidarisch sein mit den wütenden und zornigen Griechen. Und dann geht es auch bei uns los, dann wehren wir uns. Wie richtige Griechen!

P.S.

Gekürzt übernommen aus: www.wecker.de, Foto: Thomas Karsten


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