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Keine Luft zum Atmen

Höchste Feinstaubbelastung in der Taborstraße

Montag 14. Januar 2008, von KPÖ Leopoldstadt

Der VCÖ (Verkehrsclub Österreich) zeigt auf: Die Taborstraße in Wien-Leopoldstadt zählt zu den am meisten durch Feinstaubemissionen belasteten Gebieten im Land.

Wie eine aktuelle Aussendung des VCÖ (Verkehrsclub Österreich) zeigt,
liegen die Feinstaubmeßwerte in der Leopoldstädter Taborstraße besonders hoch und wurden im Jahr 2007 insgesamt an 67 Tagen überschritten.

Die Feinstaubbelastung war heuer in Österreich niedriger als im Jahr 2006. Das zeigt eine aktuelle VCÖ-Untersuchung. Heuer wurde bisher bei 18 Messstationen in zehn Orten der Feinstaubgrenzwert überschritten. Im Jahr 2006 war in 43 Orten die Feinstaubbelastung zu hoch. Vor allem die günstige Wetterlage im letzten Winter hat die Belastung verringert.

„Es besteht leider noch kein Grund zum Aufatmen. Die Feinstaubbilanz 2007 fällt zwar besser aus als im Jahr 2006, ist aber aus Gesundheitssicht nach wie vor schlecht“, stellt VCÖ-Experte DI Martin Blum fest. Die VCÖ-Untersuchung zeigt, dass heuer bisher bei 18 Messstationen der Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm PM10 („Feinstaub“) an mehr als 30 Tagen im Jahr überschritten wurde und damit häufiger als das Gesetz vorschreibt.

Die meisten Überschreitungen gab es in Graz bei der Messstelle Don Bosco (77 Tage), an zweiter Stelle dieser „schwarzen Liste“ liegt Wien mit der Messstelle Taborstraße (67 Tage).

Der VCÖ weist darauf hin, dass auch in Klagenfurt, Leibnitz, Innsbruck, Wolfsberg, Leoben, Peggau, Köflach und Klosterneuburg der Jahresgrenzwert überschritten wurde. Manche Orte, wie Voitsberg, Schwechat, St. Pölten und Linz liegen nur knapp unter der erlaubten Belastung.

Die Hauptursache für die niedrigere Belastung ist die günstigere
Wetterlage im vergangenen Winter. „Es gab weniger Tiefdruckwetter, weniger Schnee und damit weniger Streumittel auf der Straße, es wurde weniger geheizt. Auch die umgesetzten Maßnahmen, wie niedrigere Tempolimits und Filteranlagen, verbessern die Luftqualität. Aber nach wie vor macht die Politik zu wenig gegen diese Gesundheitsgefährdung“, weist VCÖ-Experte Blum auf die aktuellen Messdaten hin. In Wien wird seit 14 Tagen in Folge der Feinstaubgrenzwert überschritten, in Graz seit 13 Tagen, in Klagenfurt seit 12 Tagen.

Laut Weltgesundheitsorganisation WHO verursacht in Österreich der
Feinstaub allein des Verkehrs 2.400 Todesfälle pro Jahr. „Der Verkehr
trägt dreifach zur Feinstaubbelastung bei: Durch den Abrieb von Reifen und Bremsbelägen, durch die Aufwirbelung des Straßenstaubs und durch die Abgase der Diesel-Fahrzeuge. In den Abgasen befinden sich viele
Kleinstpartikel. Je kleiner der Feinstaub, desto gefährlicher, da dieser
bis in die Lunge und ins Blut gelangen kann“, erläutert VCÖ-Experte Blum.

Medizinische Studien und Ärzte warnen, dass hohe Feinstaubbelastung zu Asthma, Bronchitis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Vor allem
Kinder leiden bei zu viel Feinstaub in der Luft häufiger unter Husten und
Bronchitis. Besonders schädlich sind Partikel mit einer Größe von 1 bis
2,5 Mikrometer. Sie gelangen in die Lunge, können aber nicht mehr
ausgeatmet werden und lagern sich in den Lungenbläschen ab. Diese Partikel werden auch ins Blut aufgenommen und führen zu Ablagerungen in den Gefäßen.

Der VCÖ fordert mehr Maßnahmen bei den Lkw. „Der extrem wachsende
Lkw-Verkehr verpestet die Luft und gefährdet die Gesundheit der
Bevölkerung. Zudem sind viel zu viele alte Lkw unterwegs, die besonders
viele Rußpartikel in die Luft blasen“, fordert VCÖ-Experte Blum eine
stärkere Verlagerung des Gütertransports auf die Schiene und mehr
Fahrverbote für alte Lkw. Es sollten keine Lkw mehr ohne Partikelfilter
unterwegs sein. Zudem fordert der VCÖ mehr Bahnverbindungen und niedrigere Tempolimits.

VCÖ: Bei 18 Messstationen war im Jahr 2007 die Feinstaubbelastung zu hoch (Tage an denen der Grenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft überschritten wurde)

Graz Don Bosco: 77 Tage, Wien Taborstraße: 67 Tage, Graz Tiergartenweg: 65 Tage, Graz Mitte: 61 Tage, Graz Ost: 57 Tage, Wien Liesing: 50 Tage, Klagenfurt Völkermarkterstraße: 47 Tage, Graz West: 44 Tage, Wien Rinnböckstraße: 43 Tage, Leibnitz: 42 Tage, Innsbruck: Reichenau: 40 Tage, Wolfsberg: 39 Tage, Wien Stadlau: 35 Tage, Graz Nord: 34 Tage, Leoben Donawitz: 34 Tage, Peggau (Steiermark): 32 Tage, Köflach: 32 Tage, Klosterneuburg: 31 Tage, Voitsberg: 30 Tage,
Wien Belgradplatz: 30 Tage, Hartberg: 29 Tage, Knittelfeld: 29 Tage, Hainburg: 29 Tage, St. Andrä im Lavanttal: 29 Tage, Schwechat: 29 Tage , Leoben: 28 Tage, St. Pölten: 28 Tage, Linz Römerbergtunnel: 28 Tage, Eisenstadt: 25 Tage.

Quelle: Umweltbundesamt, VCÖ 2007

Online ansehen : Presseaussendung des VCÖ vom 31.12.2007


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