Dabei wäre die S45 vom Handelskai entweder über Praterkai zum Südbahnhof (Ost) oder über Kaiserebersdorf-Oberlaa-Meidling nach Hütteldorf verlängert worden (S-Bahn-Ring). Bis zur (später "abgewählten") Weltausstellung 1995 hätte eine der beiden Varianten errichtet werden sollen.
Zweimal gab es eine Testphase bis zur Reichsbrücke: In den 80er-Jahren wurde während eines Donauinselfestes (leider nur einmalig) jeder zweite Zug der S45 von der damaligen Endstation Floridsdorfer Brücke bis zur Reichsbrücke verlängert, wo ein provisorischer Schotterbahnsteig errichtet worden war.
Anlässlich einer Talent-Zugtaufe gab es vor etwa zwei Jahren ein SPÖ-Fest, bei dem jeder zweite Zug vom Handelskai weiter bis zur Reichsbrücke fuhr. Eine solche Verbindung der S45 mit der U1 würde trotz eines längeren Umsteigeweges eine erhebliche Verbesserung für Fahrten von Transdanubien in den Nordwesten Wiens (und umgekehrt) darstellen. Außerdem ist der parallel fahrende 11A in diesem Bereich wegen seiner vielen Halte sehr langsam und meist so überfüllt, dass ein höherrangiges Verkehrsmittel hier durchaus gerechtfertigt ist (was auch die U1 auf ihrer Kernstrecke leicht entlasten könnte).
Gegenargumente zu einer Station bei der Reichsbrücke, wie ein langer Weg zur U1 Vorgartenstraße oder zu wenig Platz, um eine Station nach heutigen Standards zu bauen, liegen nahe. Doch eine nachhaltige Lösung für den öffentlichen Nahverkehr ist ihre Kosten mehrfach wert. Treppen und Rampen hinauf zu den Fußwegen der Reichsbrücke sowie ein Aufzug pro Bahnsteig sind machbar. Einzig der dortige PKW-Parkplatz müsste zu Gunsten des öffentlichen Verkehrs kleiner werden.
Die S45 kann im Zuge der U2-Verlängerung bis zur Station Praterkai, mit einer Anbindung an die S80, verlängert werden. Das ergibt bei der Station Donaumarina einen weiteren Umsteigeknoten und eine bessere und vor allem wesentlich schnellere Verbindung der Bezirke 2, 17, 18, 19 und 20 mit den Bezirken 21 und 22. Für die Station Donaumarina ist durch entsprechende An- und Umbauten eine S45 Einbindung relativ unproblematisch.
Fazit: Es ist sehr unbefriedigend, dass die S45 derzeit "mitten in der Stadt" endet, obwohl es eine bestehende weiterführende Strecke gibt. Als erster und schnell durchführbarer Schritt zum lange angedachten "Schnellbahnring" sollte die Verlängerung zum Praterkai raschest erfolgen. Die Tatsache, dass es bereits seit Jahrzehnten Planungen für eine solche Verlängerung gibt, macht die Realisierung eines solchen Verkehrsprojekts nur mehr zu einer Frage des politischen Willens.
Abbildung & Konzept mit freundlicher Genehmigung von Thomas Stadler (http://wiener-sbahn.at)