Der Kaspar, der war kugelrund, // ein braver Junge und kerngesund, // war grade sechzehn, das war schön, // durft doch auch er bald wählen gehn.
Doch eines Tag’s, oh Eltern welch ein Graus, // kam mit Nachbars Lieschen er nach Haus. // Die war echt rot und auch ganz wild, // passte nicht in braver Sozi-Eltern Bild. // Seit Kaspar mit dem Lieschen ging, // des Hauses Segen schiefer hing.
So wollt der Kaspar nimmermehr, // Mutters Suppe essen, bitte sehr // war ihm zu rosarot und oft zu braun, // dann orange und schwärzlich anzuschaun, // und plötzlich fing er an zu schrein: // ich mag die Suppe nicht mehr, nein!
Der Vater wird am Kopfe rot, // man sieht er leidet große Not. // Wir Sozis hab’ das alles hier gemacht, // wir haben’s auch zu was gebracht, // du wirst die Suppe essen, // ich werd’ mich sonst vergessen.
Der Kaspar aber sagt ganz leise: // ich eß sie nicht, auf keine Weise. // Ihr habt die Zukunft uns versaut, // weil nur der Gier ihr noch vertraut. // Macht alles was ihr einst geschafft, // mit Mannes- und mit Frauenkraft, // heut kaputt ihr und nennt es Koalition // es ist ein Graus, es ist ein Hohn, // lasst euch von Großkonzernen foppen, // statt dass versucht ihr sie zu stoppen // für Bildung, G’sundheit und Soziales // kein Geld ist da, ich frag’ wer hat es? // Tut den Rassisten den Hof auch machen, // die Umwelt stirbt und geht bald krachen, // doch die Regierung macht auf stark, // wir Jungen finden’s langsam arg.
Eine andere Welt muss sein und ist auch möglich, // gerechter muss sie sein und nicht so kläglich, // wir selber müssen’s tun, ist klar, // dürfen’s nicht verschieb’n auf weit’re Jahr // drum werd ich trotz des Häupls Schmäh, // mit Lieschen wählen KPÖ.
Der Vater ist darob verstört, // ist jetzt die ganze Welt verkehrt? // Denkt nach und gibt dem Kaspar recht // eine andere Welt, die wär nicht schlecht // die Jungen und die Alten, // müssen auch zusammenhalten // und ändern diese Welt!