Wieder einmal, nach Augarten, Kaiserwiese, Donaukanal und Krieau, hat der Bezirksvorsteher samt seiner SPÖ-Fraktion – natürlich mit Unterstützung der selbsternannten Partei des „kleinen Mannes“ und auch letztlich der ÖVP - über die dringendsten ökologischen und sozialen Notwendigkeiten im Bezirk hinweg entschieden. Denn wo ein Investor lockt, da sind Hora sowie das SPÖ-Rathaus und ein entsprechender Flächenwidmungsplan nicht weit.
Wahrscheinlich halten Hora und die SPÖ das für einen besonders schlauen Coup, um den Praterstern aus der medialen Problemzone zu bekommen. Sind die Gastro-Pläne umgesetzt, werden – so offensichtlich die Illusion und Spekulation dahinter – die Obdachlosen, die Arbeitslosen, die vielen ImmigrantInnen usw. von selbst verschwinden. Und wenn nicht – auch das scheint damit einkalkuliert – dann wird man wohl des ungestörten Geschäftsgangs wegen zu „verständlichen“ und „notwendigen“ rigorosen Polizeimaßnahmen sowie entsprechenden Vertreibungen greifen können. Was für eine tolle Lösung! Der Praterstern wird dadurch erst richtig zu einer Problemzone!
Man kann davon ausgehen, dass diese Pläne bereits vor der Umsiedlung der Polizei ausgehandelt wurden, in den Schubladen diverser MagistratsbeamtInnen längst existiert haben und Herr Hora sicherlich davon gewusst hat. Die Scheindiskussionen in den diversen Bezirksvertretungssitzungen, meist auch noch von der FPÖ als Podium für rassistische Ausfälle genutzt, sollten davon nur ablenken. Man hatte nie wirklich an eine Lösung im Sinne der Menschen gedacht.
Sozialeinrichtung statt Konsumtempel!
Ob das Gastro-Projekt tatsächlich verwirklicht wird, steht in den Sternen, aber als rassistisches Ablenkungsmanöver taugt es jedenfalls. Auch dieser lokale Brennpunkt und seine von oben diktierten fatalen „Lösungsansätze“ beweisen, dass eine neue, fortschrittliche Kraft, die den Menschen in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen stellt, dringend notwendig ist.
PolDi meint: In unserem Bezirk werden selbstherrliche Entscheidungen auf Zuruf von außen getroffen: Geld stinkt offenbar auch in der Leopoldstadt nicht. Nach dem 11. Oktober 2015 könnte mit Hilfe vieler LeopoldstädterInnen eine starke linke Fraktion „Wien anders“ diesem Spuk ein Ende bereiten!