Der private Wohnungsmarkt im Altbau, auf den fast ein Drittel der WienerInnen angewiesen ist, dient nicht dazu, guten Wohnraum bereit zu stellen. Er soll Profit für die EigentümerInnen bringen. Ziel ist, möglichst finanzstarke MieterInnen zu finden. Günstige Altbaumietverträge stehen im Weg, die AltmieterInnen sollen weg. Wie wird das erreicht?
Es beginnt mit Druck
Das Wohnhaus wird über Jahre renoviert, allerdings ohne Verbesserungen für die bestehenden MieterInnen zu bringen. Hauptsächlich wird die Fassade renoviert und teure Dachaufbauten sollen reiche InteressentInnen anlocken (was oft nicht gelingt - sie stehen leer).
Für die bestehenden MieterInnen bedeuten diese Maßnahmen unzumutbare Wohnbedingungen, wie massive Lärm- und Staubbelästigung, jahrelang eingerüstete Fassaden, nicht funktionierende Gemeinschaftsanlagen wie Lifte, verwüstete Vorgärten oder Innenhöfe usw. Dies erhöht den Druck auf die AltmieterInnen, ihren günstigen Mietvertrag aufzugeben und auszuziehen.
„Aufwertung“
Die leer werdenden Wohnungen werden auch luxusrenoviert und/oder zusammengelegt und damit extrem teuer. Schlußendlich müssen die verbleibenden MieterInnen die Renovierung zu ihrem Nachteil mitzahlen. Auch ihre Mieten steigen in unleistbare Höhen, weiterere Auszüge sind die Folge.
Das Ergebnis: ganze Stadtviertel wie das Stuwerviertel (mit einem sehr hohen Anteil an privaten Wohnhäusern) werden für finanzschwächere Menschen unleistbar. Ein kompletter Austausch der Bevölkerung findet statt. Jahrzehntelang gewachsene Gemeinschaftsstrukturen werden zerstört.
Es ist ein weltweites Problem, das auch in Wien angekommen ist. Ursache ist die marktwirtschaftliche Verwertung des Wohnens. Der Fachbegriff dafür ist „Gentrifizierung“.
PolDi meint und fordert:
• Keine Profite mit der Miete!
• Der private Wohnungsmarkt gehört reguliert. AltbaumieterInnen dürfen nicht allein gelassen werden.
• Wiederaufnahme des kommunalen Wohnbaus.