Nach wie vor werden da auf übelste Weise Judenhass und Gewalt gegen politisch anders Denkende propagiert. Und nach wie vor findet der Staat anscheinend nicht die richtigen Mittel, um gegen die Hintermänner so effektiv vorzugehen, daß sie dauerhaft offline bleiben.
Auch bei der dritten verhafteten Person handelt es sich um einen Mann mit exzellenten Verbindungen zu RFJ und FPÖ. 2003 hielt er einen Vortrag vor dem RFJ Donaustadt, dem der berüchtigte Graf-Mitarbeiter Vetter vorsteht. Auch Straches paramilitärische Kampfkameraden von den berühmt gewordenen "Paintballspielen" waren wie der Verhaftete selbst einst Mitglieder der Akademischen Grenzlandsmannschaft Cimbria. Wie ernst die Republik den Kampf gegen Nazis tatsächlich nimmt, zeigt der Umstand, daß einer aus der Truppe heute sogar als Sektionschef im Verkehrsministerium sitzt.
Der eigentliche Skandal rund um diese ganze Causa ist für uns der Unwillen oder die Unfähigkeit der Behörden, die immer offensichtlicher werdenden Verstrickungen zwischen den militanten Neonazis und digitalen Hetzern einerseits und den Burschenschaftern in RFJ und FPÖ andererseits zu ermitteln. Die "Alten Herren" scheinen dies ob ihrer gehobenen Positionen in Justiz und Polizei ver- oder behindern zu können.
Ein Beispiel hierfür ist das Grab des Fliegers Nowotny. Nachdem Johann Gudenus in einer ganzseitigen Anzeige um 21.200,- Euro (!) die Krone - Leserschaft beglückte, folgten ihm die AlpenDonauNazis auf dem Fuss: in schärferer Sprache aber mit denselben Motiven forderte man die Aufrechterhaltung des Ehrengrabs. Schliesslich standen und stehen an diesem Grab oft die Rechten in trauter Einigkeit. FPÖler, die Verhafteten um Küssel und natürlich auch die deutschnationalen Burschenschafter. Und sicher auch nur ein dummer Zufall war, daß auf einem Fax, welches die AlpenDonau veröffentlichte, die Anschlusskennung der Familie Gudenus zu lesen war.
Daß nun der Dritte Mann aus der Leopoldstädter Nazizelle hinter Gittern sitzt, erfüllt uns AntifaschistInnen im 2. Bezirk mit Genugtuung. Genug getan ist damit aber noch lange nicht: Denn solange in unserem Bezirksrat Männer für die FP sitzen, denen es nichts ausmacht, ein Hakenkreuz auf dem Arm zu tragen, werden wir unermüdlich auf die verschwimmenden Grenzen zwischen Nationalisten und den Alt- und Jungnazis hinweisen.