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Die "fast"-Abschlussveranstaltung am 8.10.10 am Karmelitermarkt

RassismusfreieZonen:"Starke Frauen"-Tag im Cafe Einfahrt

"Zwischen Abschiebung und Schubhaft" - ein Veranstaltungsbericht

Samstag 9. Oktober 2010, von Doris Schlager

Traurige Aktualität hatte die schon lange geplante Veranstaltung im Rahmen der RassismusfreienZonen in Leopoldstadt. Nicht wegen der am 10.10.10 stattfindenden Wienwahlen, sondern wegen der Abschiebung des Vaters aus dem Kosovo mit seinen 9jährigen Zwillingen. Über ihre Erfahrungen des Lebens zwischen Abschiebung und Schubhaft berichteten Ute Bock und Karin Klaric und die armenische Künstlerin, die ungenannt bleiben muss.

Melina Klaus, die Bundessprecherin der KPÖ und Kandidatin für die Leopoldstädter Bezirksvertretung interviewt die Flüchtlingshelferinnen Karin Klaric und Ute Bock. Für das Publikum sind die Schilderungen gleichermaßen beeindruckend und beklemmend.

Karin Klaric und Ute Bock berichten

Natürlich geht es auch um die Schützlinge der Karin Klaric. Hat doch die Flüchtlingshelferin durch ihre umsichtige Medienarbeit das unerwartete geschafft. So kurz vor der Wahl sorgt die Tatsache, dass die Zwillinge in Schubhaft und kurzerhand mit ihrem Vater abgeschoben werden für eine bislang unerwartete Empörung. Das Video zeigt das ungeheuerliche Vorgehen der Polizei noch nicht einmal im vollen Ausmaß.

Neunjährige Zwillinge werden mit dem Vater in Schubhaft genommen

Bibi Haag kommentiert das Vorgehen der Polizei mit dem Hinweis, dass die sich wiederholende Rechtfertigung "Es ist nun mal im Gesetz" fatal an das "ich habe nur meine Pflicht getan erinnert. An der Seite hängen Haags Portraitfotos von Kindern, die nicht mehr in Österreich sind. Ute Bock stellt fest, dass sich die Lage auch im letzten Jahr weiter verschlechtert hat. Karin Klaric bestätigt das.

Und Melina Klaus kann nichts anderes tun, als zu berichten, dass die nächste Verschlechterung des Asylrechts des ohnehin restriktiven und rassistischen Fremdenrechts ins Haus steht. Also müssen wir schon am 19. Oktober um 9 Uhr am Ballhausplatz die "Rote Karte stoppen". Verschnaufpause gibt es keine.

Was können wir tun?

Karin Klaric meint sinngemäß: begreifen, dass die Gesetze gemacht werden und nicht vom Himmel fallen, wählen gehen und nicht schweigen, wenn wir ZeugInnen von Diskriminierungen werden. "Wenn es in der Situation nicht geht, dass wir widersprechen, dann sollten wir doch wenigstens den Betroffenen zeigen, dass das nicht in Ordnung war." Recht hat sie.

Zu guter letzt kämpfen alle noch mit den Tränen. Die wunderschöne Sängerin, die einmal mit der Woche zur Fremdenpolizei muss und jedes Mal tausende Tode stirbt, weil sie nicht weiß, ob sie und ihre Kinder heute abgeschoben werden, macht Ute Bock ein großes Herz zum Geschenk.

Ute Bock mit ihrem großen HerzUte Bock mit ihrem großem Herz.


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