Lieber Herr Eipeldauer!
Ich habe Ihren Artikel über den "Bettlerexport" Wiens gelesen und möchte Sie folgendes wissen lassen:
Bevor irgend jemand geneigt ist, sich über "BettlerInnen" zu beschweren und danach schreit ihnen ihren (demütigenden und entwürdigenden) Broterwerb verbieten zu lassen - empfehle ich einfach folgenden Selbstversuch zu unternehmen:
Stellen Sie sich in der nächstgelegenen Stadt auf die Straße / vor einen Supermarkt / vor eine Kirche und betteln Sie selber ein wenig. Achten Sie darauf, wie es Ihnen dabei geht: Was Sie fühlen, was sie erleben. Die Blicke der Passanten, die Abweisung, die Scham.
Denken Sie genau darüber nach, wie tief Sie wirtschaftlich und auch menschlich sinken müssten, um das länger als 10 Minuten ertragen zu wollen und seien Sie DANKBAR, dass andere Leute im Kleinbus zu uns betteln kommen, statt selber in einem Kleinbus anderswohin gefahren zu werden, um dort betteln zu müssen.
Armut existiert: Seit dem gefeierten Fall des "eisernen Vorhangs" wird sie auch bei uns im "reichen Westen" vermehrt sichtbar. Mit Verboten ist da nichts zu lösen, wer keine Bettler und andere Armutsmigranten will muss statt dessen fordern, dass die weltweit regional unterschiedlichen Standards an Wohlstand, Infrastuktur und Lebensstandard ausgeglichen werden.
Alles andere ist teure und letztlich nutzlose Symptombekämpfung.
Hier der Link zu einer Facebook Gruppe, die sich mit dem Thema befasst:
Facebook-Gruppe "Auch ich bin ein/e bettler/in"
MfG, Paul Beneder