Einer erklecklichen Anzahl von Menschen wird hierzulande und weltweit mitgeteilt, dass ihre Arbeit nicht mehr gebraucht wird – das nicht erst jetzt in der Krise. Niemand hält dies für eine Frohbotschaft dahingehend, dass in Hinkunft weniger Arbeit nötig ist, und die Menschen sich daher künftig nicht mehr so abrackern müssen.
Im Gegenteil, so als ob dies völlig selbstverständlich wäre, ist sich die gesamte demokratische Öffentlichkeit darin sicher, dass jeder und vor allem jeder gerade arbeitslos Gemachte eine Arbeit braucht, dass also - in anderen Worten - den Arbeitslosen nicht Geld, sondern Arbeit fehlt.
Statt darüber stutzig zu werden, wieso ausgerechnet der Umstand, dass laufend mit immer weniger menschlicher Arbeitskraft immer mehr produziert wird, sachzwanghaft zur Verarmung der nicht mehr gebrauchten Menschen führt, wird nicht die vom Kapitalismus produzierte Armut, sondern die Arbeitslosigkeit von allen Seiten zum nationalen Problem erklärt. Und selbst die kritische Öffentlichkeit erwartet und fordert von der Politik vor allem eines, "Rezepte gegen die hohe Arbeitslosigkeit".
Dem soll in der Veranstaltung argumentativ entgegengetreten werden. Erklärt werden soll, warum die Sorge um die Arbeitslosigkeit nicht mit einer Sorge um die Arbeitslosen zu verwechseln ist, und warum es näher besehen ein vernichtendes Urteil über eine Gesellschaft ist, wenn in ihr ausgerechnet Arbeitslosigkeit zum Problem erklärt wird.
Ort: WERKL IM GOETHEHOF - Nähe U1-Station Kaisermühlen
Schüttaustraße 1-39/6/R02
1220 Wien