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Die Bombe ist geplatzt: Die Leopoldstädter Sport&Fun Halle soll im Venediger-Au-Park neu gebaut werden!

Donnerstag 16. Dezember 2021, von Patrick Kaiser

Seit bekannt ist, dass die für die Leopoldstadt so wichtige, niedrigschwellig zugängige Sport&Fun Halle beim Stadion dem Monsterprojekt des privaten Busbahnhofes weichen muss, kämpft die KPÖ für deren Erhalt. Doch der plötzlich und überfallsähnlich von der betonfreundlichen und vielleicht bald Kinder verklagenden SP-Rathausfraktion verkündete Ort des Neubaus könnte nicht schlimmer sein! Wir sind überrascht und fragen uns, was das soll. Ein erster Kommentar zu der skandalösen Entscheidung.

Die hinter dem Praterstern angesiedelte Venediger-Au als für Anrainer*innen und auch öffentlich gut erreichbares Parkschutzgebiet sowie Erholungs- und Sportfläche wurde dafür bestimmt. Nach der Kommerzialisierung der Kaiserwiese ist das eine weitere soziale und ökologische Katastrophe im nächsten Umfeld der Bezirksbürger*innen! In der Venediger Au gibt es neben für eine Stadt so wichtigen Bäumen und Grünflächen auch einen sehr beliebten Kinderspielplatz und eine der wichtigsten Hundezonen in dieser Gegend. Für den Bau der Sport&Fun Halle wird außerdem auch die dort bestehende Jugendsportanlage eingeschränkt. Auf dieser Grünfläche dürfen bis jetzt gemeinnützige Wiener Vereine, Schulen und Kindergärten kostenlos trainieren. Um die nun dort fix geplante Halle zu errichten, kommt es zu einer Versiegelung, den Bau von Parkplätzen usw.

In der Bezirksvertretungssitzung vom 16.11.2021, also vor einem Monat, stimmte die gesamte SPÖ-Fraktion einem Resolutionsantrag der KPÖ&LINKS Bezirksrät*innen Josef Iraschko und Sophie Apfler zu, der folgendes besagte: „Die Bezirksvertretung Leopoldstadt spricht sich gegen jede Reduzierung der vorhandenen Parks und Grünflächen im Bezirk aus“. Die Ignoranz dieser Entscheidung zeigt, wie ernst sich die SPÖ in ihrem Abstimmungsverhalten selbst nimmt.

Asozial: Venediger-Au-Park als Naherholungsgebiet in Gefahr!
Die Venediger Au ist ein beliebter Treffpunkt für alle Menschen. Neben Familien, Kindern, Hundehalter*innen, Sportler*innen und Jugendlichen, ist dieser Park auch Raum für Personen, die die Stadtregierung am liebsten komplett aus dem Stadtbild streichen würde. Dieses Projekt hätte schwerwiegende soziale Konsequenzen für alle Nutzer*innen der Venediger-Au.
Der Nutzungsdruck auf die Erholungsfläche im Park wird durch dieses Projekt enorm steigen. Auch demokratiepolitisch ist die Entscheidung mehr als fragwürdig. Weder wurde die Bezirksvertretung informiert, noch gab es eine Abstimmung über diese Standortwahl. Bürgerinnenbeteiligung fand überhaupt nicht statt.

Viele andere Varianten wären möglich
Dabei gäbe es viele andere mögliche Varianten für die natürlich wichtige Sporthalle. So könnte das Monsterprojekt „Privater Busbahnhof“ gestoppt werden, dann kann die Halle dort bestehen bleiben wo sie ist. Auch wäre es eine Möglichkeit, dass geplante Hochhaus beim Busbahnhof zu stoppen (Hotel und Büros) und die Halle dort neu zu bauen. Auch auf diversen Flächen wie im Nordbahnhofviertel gäbe es vielleicht noch Planungsmöglichkeiten. Solche Fragen werden aber nicht gestellt, sondern es wird einfach über die Menschen hinweg entschieden.

Soziale, ökologische und demokratische Stadtplanung: Fehlanzeige
Die SPÖ-Wien zeigt mit dieser Entscheidung wieder einmal, dass sie nicht vorrausschauend und ökologisch planen will oder kann. Durch die in den letzten Jahren zahlreich genehmigten Spekulationsbauten wird der Platz für leistbaren Wohnraum oder wichtige öffentliche Einrichtungen im Bezirk wie zum Beispiel eben die Sport&Fun Halle knapp. Solche sozial benötigten Einrichtungen werden dann in Erholungsgebiete, Parkräume etc. verfrachtet – das kann so nicht sein!
Bei der letzten Bezirksvertretungssitzung vor wenigen Tagen wurden die Fragen zu diesem Thema übrigens nicht wahrheitsgemäß beantwortet. Es wurde erklärt, dass die Venediger-Au neben anderen Standorten nur geprüft würde. Das war eine dreiste Lüge – die fertigen Pläne zeigen, dass der Standort schon vor längerer Zeit intern beschlossen wurde.

Dieses Vorgehen der SPÖ ist respektlos und überheblich, nicht nur der Bezirksvertretung gegenüber, sondern allen Menschen die davon betroffen sind.
Wir brauchen einen Stopp der Planung, den vorläufig weiteren Erhalt der ursprünglichen Halle, Mitspracherecht für die Bewohner*innen des Bezirks sowie einen respektvollen, solidarischen und ehrlichen Umgang mit den Anliegen der Menschen!


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